Die Untersuchung des lexikalischen Bestands jeder Sprache ist nicht nur für Fachleute und die breite Öffentlichkeit von Interesse, sondern auch wichtig für die Gesellschaft, da sie auf die Fähigkeit der Sprache hinweist, Neues zu schaffen, ihr Potenzial und ihre Bedeutung für das Volk offenbart. Die Autorin holt einen weiteren Teil unseres sprachlichen Reichtums aus der Vergessenheit zurück, indem sie den Wortschatz der westukrainischen Variante der literarischen Sprache der Zwischenkriegszeit beschreibt, die sich zu dieser Zeit in Galizien und insbesondere in ihrem Zentrum – der Stadt Lwiw – entwickelt hat. Dieser Dialekt war lebendig, vollwertig und multifunktional. In dem Buch werden die sozialen Dialekte hervorgehoben, die in Lwiw während der Zwischenkriegszeit funktionierten, darunter die Jargons von Schülern und Sportlern. Besonderes Augenmerk wird auf die "Balak" gelegt, die zu einem sprachlichen Merkmal der Subkultur der "Batyari" wurde, die in den 20er und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts ihren größten Aufschwung erlebte. Auch die Spezifika der sowjetischen Politik im sprachlichen Bereich werden illustriert, die darauf abzielte, die Verwendung des westukrainischen Wortschatzes zu beschränken, um eine künstliche Annäherung der ukrainischen Sprache an die russische zu erreichen. Es wird gezeigt, wie moderne Schriftsteller, die bestrebt sind, die Folgen der Russifizierungspolitik zu beseitigen, den westukrainischen Wortschatz aktualisieren, was den lexikalischen Bestand der allgemeinen Volkssprache bereichert. Die Veröffentlichung richtet sich an ein breites Publikum – Philologen, Historiker, Ethnographen und alle, die sich für die Geschichte der Bildung der ukrainischen Literatursprache und ihre Vielfalt interessieren.